09.11.2012
Pressemitteilung

Deutscher Stromnettoexport ist kein Indiz für einen Erfolg der Energiewende oder gar Versorgungssicherheit

Nicht jede Kilowattstunde produzierten Stroms aus erneuerbaren Energien ist eine, die der Energiewende hilft. So verteuert in Schwachlastzeiten dieser Strom leider nur die Energiewende und schadet den unverzichtbaren konventionellen Ersatzkraftwerken, die die Versorgung in Zeiten fehlender Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien aufrecht erhalten müssen, so der VIK, die Interessenvertretung der industriellen und gewerblichen Energiekunden. Wind und Photovoltaik produzieren bei Volllast – wenn also die Sonne scheint und der Wind weht – über 60 Mio. Kilowattstunden Strom pro Stunde. Wenn zu dem Zeitpunkt aber kein Strombedarf bei Haushalten und Industrie vorhanden ist, muss der Strom zu niedrigsten Preisen exportiert werden. Unsere Nachbarn im Norden und Süden füllen damit zum Beispiel dann billig ihre Speicherseen. Später, in deutschen Spitzenlastzeiten, kommt dann dieser ehemals von uns billig exportierte und teuer über das EEG finanzierte Strom zu hohen Spitzenpreisen zu uns zurück und gräbt den Ersatzkraftwerken wichtige Einnahmequellen ab. „Das ist die Realität am Strommarkt. Auch wenn Deutschland durch die teuren erneuerbaren Energien weiterhin Stromnettoexporteur bleibt, wäre es sehr irreführend, dieses Ergebnis als Erfolg an sich zu werten. Stromexportüberschüsse sind kein Erfolgsindikator, wenn der Strom, der übers EEG teuer bezahlt wird, wegen fehlender deutscher Netze, noch nicht optimal genutzter Möglichkeiten beim industriellen Lastmanagement oder Speichermöglichkeiten ans Ausland verschleudert werden muss. Dies zeigt nur, dass an den Stellschrauben der Energiewende dringend gearbeitet werden muss. Netzausbau, Speichertechnologien oder zusätzliche Lastmanagementmöglichkeiten der Industrie müssen in den Fortschritt der Energiewende als notwendige Ergänzung für den Weiterausbau der erneuerbaren Energien eingefügt werden“, so Dr. Annette Loske, Hauptgeschäftsführerin des VIK.