Der Strommarkt in Deutschland und Europa verändert sich mit hohem Tempo. Auf die neuen Entwicklungen hat Deutschland bereits mit dem am 23. Juni 2016 beschlossenen Strommarktgesetz reagiert. Bei allen Reformarbeiten am Strommarkt der Zukunft müssen die Sicherheit der Stromversorgung gewährleistet und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa gesichert bleiben. VIK sieht daher die Vorschläge der EU-Kommission zur Strom-Binnenmarktrichtlinie und Strom-Binnenmarktverordnung als weiteren Schritt, die Funktionsfähigkeit des Strommarktes in seinem fundamentalen Wandel auch auf europäischer Ebene zu verbessern, um die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten zu senken. VIK spricht sich deshalb grundsätzlich für eine bessere europäische Koordinierung in der Energie- und Klimapolitik aus. Einzelstaatliche Lösungen sind kontraproduktiv für den Energiebinnenmarkt, weil sie wettbewerbs- und marktverzerrend wirken und zu regulatorischen Wettläufen der Mitgliedstaaten führen können. Sie verhindern Synergien sowohl bei der optimalen Standortwahl für den Ausbau Erneuerbarer Energien als auch bei der Sicherstellung ausreichender Erzeugungskapazitäten. Dies führt zu unnötigen Mehrbelastungen aller Letztverbraucher in Europa. Für einen europäischen Strommarkt der Zukunft sieht VIK folgende Leitplanken als essenziell an:

• Stärkung des Energy-Only-Marktes und Duldung von Kapazitätsmechanismen nur als letztes Mittel
• Zentrales Element eines weiterentwickelten Strommarktes ist die Nutzung vorhandener
• Flexibilitäten; das bedeutet, dass die aktivere Teilnahme der Nachfrage-Seite am Strommarkt stimuliert werden und regulatorische Hemmnisse abgebaut werden müssen.
• Harmonisierung des Energie-Binnenmarktes
• Förderung von regionaler und grenzüberschreitender Zusammenarbeit

Der VIK möchte sich aus Sicht der energiekostensensiblen Industrie zu folgenden Punkten in die Debatte um ein zukünftiges europäisches Strommarktdesign einbringen.