Energieeffizienz und Energiesparen rücken im Zusammenhang mit Klimaschutzbemühungen und der Ausgestaltung der Energieversorgung immer weiter in den Vordergrund der europäischen und nationalen Energiepolitik. Zentrales Anliegen des VIK ist es, den Unternehmen ihre individuelle Gestaltungsfreiheit bei der Suche nach technisch und wirtschaftlich machbaren Wegen zum Erreichen von Effizienzzielen zu lassen. In diesem Zusammenhang organisierte der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft heute für Vertreter von Industrieunternehmen und anderen Stakeholdern einen Sprechtag zum Thema „Energieeffizienz – neue Anforderungen und Möglichkeiten!“.
RA Lars Jope, VIK-Referent für Europäisches Energierecht, hob in seinem Vortrag zum Thema Energieeffizienz die bereits erreichten Fortschritte in der Industrie hervor: „Für die energiekostensensible Industrie, die schon aus Wettbewerbsgründen bereits heute zu den effizientesten Energienutzern weltweit zählt, müssen flexible Lösungen gewahrt werden.“
Vor dem Hintergrund der Debatte zur KWK-Förderung ist dabei vor allem die Bedeutung der industriellen KWK hervorzuheben. „Die industrielle KWK ist für das Gelingen der Energie-wende ein entscheidender Faktor“, betonte Gerald Menzler, energiewirtschaftlicher Berater beim VIK, „nicht nur, weil ein Großteil der KWK-Anlagen im industriellen Kontext steht, sondern weil die industrielle KWK einen maßgeblichen Klimaschutzbeitrag im oftmals vernachlässigten Wärmemarkt leistet. Die Förderung der KWK-Technologie – diskriminierungsfrei in allen Bereichen – ist daher auch in Zukunft unbedingt erforderlich.“
KWK-Anlagen bieten den bei weitem effizientesten Weg, um den industriellen Wärmebedarf zu decken, der auch 2030 noch maßgeblich durch fossile Energieträger abgesichert werden muss. Hinzu kommt, dass sich durch die gezielte Nutzung der KWK in der Industrie auch deutlich mehr Flexibilisierungsoptionen für die Stromnutzung als bei reiner Wärmeerzeugung und ausschließlichem Fremdstrombezug ergeben.
Schwerpunktthemen der Veranstaltung waren auch die praktische und behördliche Umsetzung von Energieaudits für Nicht-KMU sowie die Initiative „Energieeffizienznetzwerke“. In diesem Zusammenhang verwies der VIK bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf den Stellenwert individueller Entscheidungsspielräume und nachhaltiger Lösungen. Nur so können Effizienzpotenziale vor allem dort gehoben werden, wo sie auch am kostengünstigsten und effektivsten zu heben sind.
Zu den genannten Themen sprachen u.a.:
- Ass. jur. Marc Lendermann (BMWi), der die Durchführungspflicht der neuen verpflichtenden Energieaudits für Nicht-KMU bis zum 5. Dezember 2015 konkretisierte und ihren rechtlichen Rahmen erläuterte.
- Dipl.-Volksw. Jan Benduhn (BAFA), der die behördliche Anforderungen, also Aufgaben, administrative Ausgestaltung und Anwendungshilfen des BAFA bei der Umsetzung der Energieauditpflicht erläuterte.
- Dr. Udo Kalthoff (EnB), der erläuterte, was die Initiative „Energieeffizienznetzwerke“ und die Verbändevereinbarung zur Einführung von Energieeffizienznetzwerken darstellen und wie und warum Unternehmen daran teilnehmen sollten.
- Dipl.-Ing. Gerald Menzler (EnB), der Hinweise zur praktischen Umsetzung der Energieaudits, u.a. zu den erforderlichen Prozesse und Unterlagen, eingesetzten Energieträgern und Energieverbrauchern, Energieeinsparpotentialen und zum Energiecontrolling, gab.