10.01.2013
Pressemitteilung

Erneuerbaren-Förderung plus Emissionshandel – eine doppelte Rechnung, zu Lasten aller Stromkunden - Deutschlands EEG finanziert überteuert einen Großteil der CO2-Minderung in der EU

Die CO2-Minderung ist künstlich teuer und nicht der CO2-Preis zu niedrig, wie vielfach behauptet! Ohne das parallele Instrument der Erneuerbaren-Förderung hätte der Emissionshandel die gleichen CO2-Einsparungen auf sehr viel wirtschaftlicheren und günstigeren Wegen erzielen können. Zudem wäre der CO2-Preis auf einem Niveau, das heute nicht die irrationalen Diskussionen um einen angeblich „falschen“ Preis ausgelöst hätte, so der VIK, die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energiekunden, der sich damit der Kritik des Europaabgeordneten Markus Pieper1 (CDU) anschließt. In der EU wurden von 2006 bis 2010 durch den Zuwachs von erneuerbaren Energien im Strombereich im Durchschnitt jährlich gut 23 Mio. t CO2 eingespart. Das sind mehr als 60 % der Minderungsverpflichtung des Emissionshandels von 37,4 Mio. t CO2 pro Jahr (s. Abb.). [caption id="attachment_173" align="alignnone" width="650"] Abb. 1: CO2-Einsparung durch den Zuwachs von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der EU und Deutschland[/caption] „Ein für die Stromkunden unnötig kostspieliges System, da der Anteil an der CO2-Minderung, der über die Förderung der Erneuerbaren erfolgt, enorm überteuert zu Buche schlägt. Trotz niedrigem CO2-Preis sind die Kosten der CO2-Minderung heute für die Volkswirtschaft künstlich völlig überhöht“, so Dr. Annette Loske, Hauptgeschäftsführerin des VIK. An diesem überteuerten Klimaschutz ist Deutschland an vorderster Front beteiligt. Der rasante Ausbau der Erneuerbaren hier zu Lande bedeutet, dass Deutschland z.B. im Jahr 2007 fast 28 % der EU-CO2-Minderungspflichten finanziert hat. Hier die Größenordnungen:
  • Im Durchschnitt erbrachte das deutsche EEG im Zeitraum 2006 bis 2010 fast 6 Mio. t zusätzlicher CO2-Einsparungen pro Jahr. Das sind gut 15 % der gesamten EU-Minderungsverpflichtung im Emissionshandel.
  • In Deutschland werden dafür knapp 1,1 Mrd. Euro2 aufgewandt; der identische Klimaschutzeffekt könnte über den EU-Emissionshandel auch für nur 42 Mio. Euro3, die verteilt über alle EU-Mitgliedstaaten aufgebracht würden, erzielt werden. Der deutsche Stromverbraucher zahlt demnach mit der EEG-Umlage für die CO2-Einsparungen das mehr als 26-fache dessen, was europaweit notwendig wäre.
„Anspruchsvoller Klimaschutz kann nur dann mit der Akzeptanz der Bevölkerung erreicht werden, wenn effiziente und kostensparende Wege beschritten werden. Ein Instrumentenmix, der effiziente Auswahlmöglichkeiten, wie sie der Emissionshandel bietet, versperrt, ist dafür eine große Belastung“, so Dr. Loske weiter. 1) Pressemeldung MEP Pieper „Erneuerbare Energien gefährden EU-Emissionshandel“ vom 14. Dezember 2012 unter: http://www.markus-pieper.eu/2012/12/erneuerbare-energien-gefahrden-eu-emissionshandel 2) Berechnung: durchschnittliche zusätzliche EEG-Strommenge 7.641 GWh zu EEG-Förderkosten von durchschnittlich 147 Euro/MWh (= spezifische Kosten im Jahr 2011 nach den Zahlen zur EEG-Jahresabrechnung 2011 auf www.eeg-kwk.net). 3) 6 Mio. t CO2 zu den aktuellen CO2-Preisen von ca. 7 Euro/t.