21.11.2025
Pressemitteilung

VIK begrüßt Zustimmung des Bundesrats zur Novellierung des KSpG – Wichtiger Meilenstein für Carbon Management und industrielle Klimaneutralität

Berlin, 21. November 2025 – Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V. (VIK) begrüßt ausdrücklich die heutige Zustimmung des Bundesrats zur Novelle des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (KSpG). Mit diesem Beschluss erhält die Industrie erstmals einen klaren und tragfähigen Rechtsrahmen für CO₂-Abscheidung, -Transport und -Speicherung. Das ist die Grundvoraussetzung für die Transformation energieintensiver Industrien.

„Mit dem Beschluss ist die wichtigste regulatorische Blockade beseitigt“, erklärt VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert. „Es gibt keine Klimaneutralität der Industrie ohne Carbon Management. Die Einigung im Bundesrat schafft die lang erhoffte Rechts- und Planungssicherheit und ermöglicht es, Investitionen in Transformationsprojekte hierzulande anzustoßen.“

Novelle legt nur das Fundament

„Der Grundstein ist gelegt, aber die Infrastruktur muss folgen. Weder existiert ein CO₂-Pipelinenetz noch nutzbare Speicherstätten oder genehmigte Offshore-Kapazitäten“, betont Seyfert. „Damit aus dem heutigen Fundament ein realer Hochlauf der CO₂-Infrastruktur wird, müssen Finanzierung, Genehmigungen, Zuständigkeiten und Transportoptionen jetzt zügig nachgezogen werden.“

Der VIK verweist auf dringend notwendige nächste Schritte:

  • Finanzierungs- und Risikoarchitektur klären: Ohne staatliches De-Risking und einen fairen Kostenverteilungsmechanismus, ähnlich dem Amortisationskonto beim Wasserstoff, wird die Infrastruktur nicht entstehen.
  • Planungsrecht und Kapazitäten sichern: Klare Entscheidungen zu Speicherstätten offshore und onshore sowie Opt-in-Regelungen der Länder.
  • Intermodalen Transport ermöglichen: Bis ein CO₂-Netz steht, müssen alternative Transportwege rechtlich und praktisch nutzbar sein.

Industrie steht bereit – klare politische Leitplanken erforderlich

Die Unternehmen und Fernleitungsnetzbetreiber arbeiten bereits an Konzepten für mögliche CO₂-Korridore und Clusteranbindungen. Regionale Projekte zeigen, dass die Industrie vorbereitet ist und die Transformation aktiv gestalten will.

„Die Zeithorizonte des Bundeswirtschaftsministeriums, sieben bis zehn Jahre für den Aufbau einer CO₂-Infrastruktur, sind nur erreichbar, wenn ab heute konsequent an Finanzierung, Genehmigungsrecht und Kapazitäten gearbeitet wird“, so Seyfert. „Jede Verzögerung verschiebt die Klimaziele nach hinten.“

Matthias Nuyken
Ansprechpartner

Matthias Nuyken

Stv. Fachbereichsleiter Politik & Kommunikation / Pressesprecher