03.11.2017
Stellungnahme

VIK-Position zum Entwurf einer Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energien aus erneuerbaren Quellen

Allgemeines

VIK versteht die Neufassung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie als Beitrag zur politisch angestrebten Stärkung des Einsatzes von Erneuerbaren Energien mit Hilfe von wettbewerblichen Instrumenten. Die stärkere Nutzung wettbewerblicher Mechanismen ist richtig, weil perspektivisch hierdurch der Anstieg der Energiekosten für Haushalte, Gewerbe und die Industrie gebremst werden kann. Die Vorschläge schaffen die Grundlage für einen intensiveren Wettbewerb im Bereich der Erneuerbaren Energien und können Förderzahlungen für die Erneuerbaren Energien senken, weil europaweit die besten Standorte und die verschiedenen EE-Stromerzeugungsarten miteinander konkurrieren werden. Der Ansatz der novellierten Erneuerbaren-Energien-Richtlinie, einen grenzüberschreitenden technologieoffenen Wettbewerb anzustreben, der mehr Kosteneffizienz schafft, ist daher aus Sicht der industriellen Verbraucher der richtige Weg und muss entschlossen vorangetrieben werden.

Erste Erfahrungen zu Ausschreibungen aus Deutschland

Dass weniger Regulierung und mehr Wettbewerb bei der Förderung Erneuerbarer Energien möglich ist, verdeutlichen die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für die Offshore-Windenergie, die Anfang April 2017 veröffentlicht wurden. Die steil gesunkenen Zuschlags-werte auf höchstens 6,0 Cent/kWh zeigen, dass durch die Industrialisierung der Wert-schöpfungsketten steile Lernkurven und schnell sinkende Kosten bei den Erneuerbaren Energien möglich sind. Ein Großteil der heute bezuschlagten Projekte soll zwischen 2021 und 2025 sogar ganz ohne Förderung realisiert werden; der niedrigste Zuschlagswert lag bei 0,0 Cent/kWh. Für die erste Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land im Mai 2017 wurde ein durchschnittlicher Zuschlagswert von 5,71 Cent/kWh ermittelt. Auch bei Solarstrom zeichnen sich zunehmende Kostendegressionen ab. Dies zeigt, dass die Erneuerbaren Energien den Charakter einer Nischentechnologie längst verlassen haben. Überförderungen müssen daher durch wirksamen Wettbewerb zurückgefahren werden, damit auch Über-renditen, die letztlich alle Stromverbraucher zu tragen haben, begrenzt werden. Es ist daher richtig, dass die Erneuerbare-Energien-Richtlinie die Förderung Erneuerbarer Energien effizienter und ökonomisch vertretbarer ausgestalten will. Das ist wichtig, nicht nur für einen Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit industrieller und gewerblicher Verbraucher, sondern wird auch immer dringender im Sinne einer Akzeptanz des Systems bei den Verbrauchern allgemein.
Downloaden
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.
Ansprechpartner

VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.